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"EINS, ZWEI, FREI" - Theaterangebot   mit Nachgespräch für Schulen in               Charlottenburg-Wilmersdorf (9. - 12. Jahrgangstufe)

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In der szenischen Lesung (mit anschließendem Nachgespräch) "Eins, zwei, frei" steht der jüdische Dirigent und Pianist Rafael Schächter im Mittelpunkt, der im Ghetto Theresienstadt, als einer der Pioniere künstlerischer Veranstaltungen dem Terror und Grauen im Ghetto trotzte.
 

Angebot für Schulen   
Empfohlen für:              9./10. Klasse und Gymnasiale Oberstufe
Veranstaltungsorte:      Eigene Schulaula ODER Theater Coupé
Möglicher Zeitraum:    September bis Mitte Oktober 2024 (Termine nach Absprache)
Eintritt:                           Für die Schulen/Schüler*innen frei (KiA-Förderung)
Kontakt bei Interesse:  Nadine Aßmann – kollektivbarnay@gmail.com +49 178 69 31778

Eins, Zwei, Frei
von Roy Kift
Deutsch von Jens Heuwinkel und Roy Kift

Szenische Lesung mit Nachgespräch
Mit Nadine Aßmann (Miriam) und Bardo Böhlefeld (Rafael Schächter)
Regie/Nachgespräch: Jens Heuwinkel

Je schlechter es dir geht, desto mehr musst du singen.

Theresienstadt Ende 1943:
Der tschechoslowakische Pianist, Komponist und Dirigent Rafael Schächter wurde nach Theresienstadt deportiert und trotzt als einer der Pioniere kultureller und künstlerischer Veranstaltungen dem Terror und Grauen im Ghetto. Er erhält von der SS den Auftrag, Verdis Requiem zu dirigieren, für das er einen Chor von etwa 150 Sängern und vier Solisten zusammenstellt. Kurz nach der erfolgreichen Aufführung wird fast die gesamte Besetzung nach Auschwitz deportiert. Schächter stellt wieder einen großen Chor auf die Beine, um das Werk erneut aufzuführen, muss aber im Dezember nach einem erneuten Transport in den "Osten" ein drittes Mal Musiker rekrutieren. Im Juni 1944 muss Schächter–für die nationalsozialistische Propagandastrategie anläßlich des Besuchs der internationalen Delegation des Roten Kreuzes – erneut Verdis Requiem inszenieren. Die Botschaft für die Nazis versteckt im Requiem ist klar: Dies Irae: der Tag der Rechenschaft wird kommen. Ausgehend von der historischen Figur Rafael Schächter und den Ereignissen rund um die Requiem-Aufführung im Ghetto/KZ Theresienstadt, zeigt das Stück die Willkürlichkeit und Absurdität–und die darininnewohnende Grausamkeit-des Lagerlebens auf: Zum einen in der Sysiphos-Mühe, Chor und Orchesteraufzustellen, wenn alle paar Monate erneut Musiker und Sänger ermordet werden und zum anderen in der sinnlosen Zählung der Lagerinsassen bei klirrender Kälte und Regen. Die Sprache wird fragmentarisch, erhält mehrere Stimmen und wird zu einer Todesfuge rhythmisch miteinander verwebt.


Der Autor Roy Kift, 1943 in England geboren, lebt in Berlin. Seit 1972 ist er freiberuflich als Autor tätig, er schreibt für die Bühne, Radio, Fernsehen und ein preisgekröntes Libretto für die Oper, Seine Stücke wurden u.a amRoyal Court Theatre, im Warehouse Theatre (Studio der Royal Shakespeare Company) und im National Theatre aufgeführt. Er hat drei Stücke über das Ghetto Theresienstadt geschrieben, darunter CampComedy (über Kurt Gerron und sein Kabaret in Theresienstadt), das unter dem Titel Komedia Obozowain Polen 2012 uraufgeführt und zum renommierten Warschauer Theatertreffen eingeladen wurde, 2013 hat die Inszenierung sogar den Grand Prix beim internationalem Festival “Bez Granic”, gegen zehn Konkurrenten aus den Osteuropa gewonnen. Camp Comedy ist noch nie in Deutschland zur Aufführung gekommen. Sein bekanntestes Theaterstück hierzulande ist Stärker als Superman (Übersetzung Volker Ludwig), das 1980 am Grips Theater Berlinuraufgeführtwurde und dort drei Spielzeiten life und daraufhin kontinuerlich über die letzte 40 Jahren überallauf der Welt nachgespielt wurde,von Grönland bis Neuseeland. Zur Zeit läuft es in Athen in Griechenland.

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